Wer bisher beim Joggen auf
teure Schuhe gesetzt hat,
soll damit laut einer amerikanischen Studie seiner Gesundheit keinen
großen Gefallen getan haben. Jährlich verletzen sich
30 Prozent der Läufer durch Probleme im Fuß und in den oberen Gelenken – trotz
professionellen Schuhwerks. Laufschuhe sollen jetzt wieder
ohne Federungen ausgestattet werden, um dem barfuß Laufen näher zu kommen. Denn für die
Gelenke scheint das barfuß Laufen
weitaus gesünder zu sein.
Barfuß laufen
Forscher der University of Viginia stellten fest, dass heutige Laufschuhe die
Belastungskräfte auf die Gelenke eher verstärken, als diese abzufedern. Dabei wurden
68 gesunde Sportler auf
das Laufband geschickt – mit Laufschuhen und barfuß. Mit den Schuhen
traten bei Hüft-, Knie- und Fußgelenken höhere Belastungen als beim
barfuß Laufen auf. Das Erschreckende an dieser Studie: Die
negativen Belastungskräfte waren sogar höher als beim Laufen in Highheels. Im Knie wurden
Belastungswerte von 36 und 38 Prozent festgestellt und die Hüfte wurde zu
54 Prozent stärker mit Laufschuhen als barfuß belastet. Der Laufschuh konnte
lediglich den Halt des Fußes festigen.
Laufschuhe ohne Stützmaterial
Die Forscher mutmaßen, dass der
erhöhte Absatz unter der Ferse
und das Stützmaterial unter dem Fußgewölbe Ursachen für die erhöhten
Belastungswerte sind. Deswegen fordern die Forscher jetzt,
Laufschuhe zu entwickeln, die dem Fuß zwar Halt geben, aber trotzdem die
Gelenke nicht belasten.
Zurück zur Natur dürfte dabei ein Motto sein, denn eine Harvard Studie
stellte fest, dass geübtes barfuß laufen weitaus gesünder ist als das
Laufen in
speziellen Schuhen. Schuhe, die den
Vorderauftritt wie beim barfuß Laufen fördern, könnten eine Alternative
sein. Dabei muss jedoch bedacht werden, dass eine
Studie am Laufband keiner natürlichen Situation entspricht und es natürlich nie den perfekten
Schuh für jedermann geben wird.
Geübtes barfuß laufen
Erkenntnisse aus der Harvard Studie sind, dass geübte
Barfußläufer (z.B. Menschen, die kein Schuhwerk gewöhnt sind) mit dem Vorderfuß zuerst auftreten. Dabei handelt es sich um eine
Entlastungsstrategie, die auch barfuß Schnelligkeit auf hartem Untergrund erlaubt. Diese Lauftechnik stammt aus
Urzeiten.
Denn damals gab es kein Schuhwerk und die Menschen mussten barfuß
hervorragende Läufer sein, um sich die Nahrung noch vor den Vierbeinern
zu sichern. Mit
Gelenkproblemen wäre das nicht möglich gewesen, somit scheinen
Schuhe keine Bedingung für intakte Gelenke zu sein. Die Erkenntnis liegt nahe, dass durch den Vorderauftritt beim
barfuß Laufen ein großer Teil der Kräfte durch die
Drehbewegung im Fußgelenk abgefangen wird. Anders beim Fersenauftritt, der die
schockartige, vertikale Stoßkraft des Untergrunds nicht abfedern kann. Schuhe verleiten
laut Wissenschaftler den Menschen dazu, sich einen ungesunden, unnatürlichen Fersenauftritt anzugewöhnen. Deshalb sollte man öfter
barfuß laufen, schon allein um die Muskeln im Fuß zu kräftigen. Außerdem kann man barfuß den
Untergrund mit allen Sinnen ergründen.
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